20. Mai 2022
Reisebericht von Julia Becker zur Klientenreise nach Weimar
Bericht zur Klientenreise 2022 nach Weimar
Nach mehreren Verschiebungen fand die für Mai 2020 geplante Reise nach Weimar nun endlich statt. Am Morgen des 4. Mai trafen wir uns - fünf Teilnehmer und Herr Süßenbach - am S-Bhf Zehlendorf, um gemeinsam zum Berliner Hauptbahnhof aufzubrechen. Von dort wurde der ICE nach München bestiegen, der in Erfurt verlassen wurde, um den Regionalzug nach Weimar zu nehmen. Am Hauptbahnhof Weimar beschlossen wir, den guten Kilometer zur Unterkunft zu Fuß zu bewältigen. Es war noch nicht ganz zur Mittagszeit als wir ankamen. Nach dem Einchecken und einem kurzen Auspacken trafen wir uns im Garten des Ho(s)tels, ließen uns in den Gartenstühlen nieder und plauderten zum gemeinsamen Kennenlernen, schließlich machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Weimarer Innenstadt – bis dahin waren es zwei bis drei Kilometer. Das Wetter war wechselhaft, Sonnenschein wechselte sich mich Regenschauern ab und kurz retteten wir uns unter einen ausladenden und gut belaubten Baum bzw. in eine Buchhandlung in der Nähe des Goethe Nationalmuseums. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch, denn Weimar begeisterte uns. Weimar - schönes, kleines Städtchen, dass neben einem tollen Flair und Ambiente viel Kulturelles und Geschichtliches zu bieten hat. Wir schlenderten durch die Straßen Weimars, bestaunten die vielen schönen, kleinen Plätze und die Fußgängerbereiche. An der einen Stelle versprüht es ein wenig das Flair Barcelonas auf den „Ramblas“, an der anderen erinnert es an Prag und einer dritten meint man ein wenig Kopenhagen im Augenwinkel erblickt zu haben. Liegt es daran, dass wir in der Vergangenheit in eben jene Städte gereist waren? Wir aßen eine Kleinigkeit in einem italienischen Lokal, besuchten die Touristeninformation, buchten eine Stadtführung für den nächsten Vormittag, bestaunten die Präsenz der Kultur und der Vergangenheit im Stadtbild und einige von uns aßen in einem arabischen Lokal zu Abend, bevor der Weg zur Unterkunft angetreten wurde.
Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Frühstück auf, um dieses Mal mit dem Bus in die Innenstadt zu fahren, denn wir wollten rechtzeitig zur Stadtführung an der Touristeninformation sein, und keiner wusste so genau, wieviel Fußarbeit noch vor uns liegen würde. Binnen zweieinhalb Stunden wurde uns von einer sehr netten und kompetenten älteren Dame Weimar, seine Geschichte und Geschichten, seine großen Köpfe, seine vielen Söhne (und wenigen Töchter) und seine Sehenswürdigkeiten nahegebracht. Nachdem wir eine Kleinigkeit zu uns nahmen, besuchten die einen das hervorragende Museum Neues Weimar, verweilten anschließend für eine kurze Weile auf den davorstehenden Liegenstühlen, während die anderen dem Park an der Ilm zustrebten. Man traf sich vor dem Haus der Weimarer Republik gegenüber dem Goethe- und Schiller-Denkmal am Nationaltheater (dem Ort der Nationalversammlung von 1919) wieder. Die anschließende freie Zeit verbrachten die einen mit dem Entdecken außergewöhnlicher Ecken in Weimar, ein anderer mit dem Erstehen noch dringend benötigter Mitbringsel und wieder jemand anderes genoss spontan auf einer Bank in der Sonne das Konzert zweier Straßenmusiker in der Fußgängerzone in Form von klassischer und Jazz-Musik, um anschließend noch fix der Bauhaus-Universität zuzustreben. Der Abend wurde noch gemeinsam in einem italienischen Restaurant beschlossen und anschließend der Heimweg zum Hotel angetreten.
Nachdem am nächsten Morgen gemeinsam gefrühstückt wurde, checkte ein jeder gegen zehn Uhr aus. Das gesamte Gepäck wurde am Bahnhof im Schließfach verwahrt. Vier Leute besuchten danach das Bauhaus-Museum, ließen anschließend auf einer danebenliegenden, klee- und gänseblümchenbedeckten Wiese in der Sonne den Müßiggang für eine Weile die Oberhand gewinnen, flanierten sodann durch die Innenstadt, besuchten ein kleines Rösterei-Café und schauten noch eine kurze Dokumentation und die sehr umfangreiche Ausstellung im Haus der Weimarer Republik an. In Sichtweite zum Bahnhof traf man sich mit den anderen zum gemeinsamen Abendessen und reiste schließlich um zwanzig vor sieben nach Berlin ab. Zwischen halb zehn und zehn Uhr am Abend des 6. Mai dürften die meisten Reisenden entspannt und voll neuer Eindrücke und Erfahrungen die heimischen vier Wände wieder erreicht haben.
Julia Becker (mitorganisierende Klientin)